Die Krönung unseres Aufenthalts im empfehlenswerten Düsseldorfer Hotel Nikko war der Abend im angegliederten Spezialitäten-Restaurant Benkay, das nach dem japanischer Kriegermönch Musashibō Benkei benannt wurde. Neben einer Sushibar und einem Teppanyaki befinden sich dort auch drei so genannte Tatami-Räume, von denen einer durch uns angemietet wurde. Diese Räume sind – wie der Name es schon sagt – mit Reismatten ausgelegt und mit einer Tokonoma versehen, in der sich neben dem traditionellen Ikebana-Arrangement auch ein Kakejiku befindet. In der Mitte können bis zu vier Personen an einem niedrigen Tisch Platz nehmen, an dem man dank einer Vertiefung im Boden "europäisch" sitzen kann, ohne die Beine zu verschränken. Eine individuelle Bedienung in traditionellem Kimono – in unserem Fall die äußerst freundliche Yoku – führte uns durch das Restaurant und begleitete uns den gesamten Abend hindurch.

Nachdem wir ein Glas Champagner mit etwas Umeshu als Geschenk des Hauses verkostet hatten, entschieden wir uns für das neun Gänge beinhaltenden Kaiseki Hazuki. Auf Yokus Anraten hin wurde mir ein ausgezeichneter Sake in einer, sich in einem mit gestampften Eis gefüllten Bambusgefäß befindlichen, und sehr stylischen Glaskaraffe, gereicht.

Die Sakizuke (kleine Vorspeise) bestand aus von Gurke begleitetem mariniertem Aal. Es folgte eine delikate, mit Senf gefüllte, gekochte Lotuswurzel, die mit Feigen und Schinken, gekochte Garnelen mit Kaviar und getrockneten Gurken auf einem Blatt angerichtet waren.

Als Nimono Wan reichte man uns eine herrliche Maissuppe mit zu einem Klöschen geformten Shrimps-Paste in einer wunderschönen Lackschüssel, die beim Öffnen mit einem Innendekor des Deckels in Form von Ahornblättern überraschte.

Alsdann brachte Yoku uns eine Auswahl von Sashimi und als Yakimono gegrillten Kabeljau mit Miso. Das darauffolgende, ebenfalls gegrillte, Rindfleisch wurde durch traditionelles Nimono (gedünstetes Gemüse) begleitet.

Bevor es ans Dessert ging, erhielten wir noch kunstvoll arrangierte Nigiri-Sushis aus erlesenen Fischsorten, die mit einer Suppe und kleinem Salat als Beilage gereicht wurden.

Den Abschluss bildete ein leckerer Fruchtsalat aus Trauben, Birne und Melone und ein herrliches Milchgélee aus Aprikosen und mit Matcha bestäubt.

Der unvergessliche Abend im Benkay war nicht nur auf Grund des Geburtstags meiner Begleiterin ein Fest im wahrsten Sinne des Wortes. Aber angesichts des stolzen – wenn auch sicherlich gerechtfertigten – Preises von annähernd 300,- EUR, sollte man die Gelegenheit eines solchen Abends jedoch sorgfältig auswählen.

19.08.2011