Sakai

  Visitenkarte Sakai
Name: Sakai
Adresse: Florianigasse 36
A-1080 Wien
Telefon: + 43 (1) 729 6541
Fax:
Öffnungszeiten: Dienstags bis Samstags
12:00 - 14:30 Uhr und 18:00 - 22:00 Uhr
Sonntags: 11:30 - 14:30 Uhr
Montags und Feiertags geschlossen
Bewertung:
Bemerkungen:

Auf das Sakai in der Florianigasse (Ecke Lederergasse) im Wiener Stadtteil Josefstadt stößt man nicht zufällig bei einem Stadtbummel. Umso verwunderlicher war es, dass unser erster Versuch, einen Tisch zu reservieren, fehl schlug und am folgenden Abend das Restaurant ebenfalls gut besucht war, obwohl es sich um einen Wochentag handelte. Aber diese Tatsache bestätigte indirekt bereits die Lobeshymnen, die auf einschlägigen Websites auf das Sakai gesungen wurden.

Nachdem wir an dem für uns reservierten Tisch im hinteren - durch eine Reispapierwand abtrennbaren - Bereich, von dem aus man das gesamte Geschehen im Restaurant verfolgen konnte, Platz genommen hatten, reichte uns die sehr freundliche asiatische Bedienung die Karte. Eine Karte, die es in sich hatte und neben einer reichen Auswahl von Speisen - inklusive diverser Spargelgerichte angesichts der Saison - vor allem durch ihre Vielfalt von zum Teil außerordentlichen Sakes bestach. Angesichts dieser Karte und der daraus entstandenen Qual der Wahl, entschlossen wir uns für das "Kaiseki der Saison" zum Preis von 65,- EUR und ich überließ unserer weiblichen Bedienung die Auswahl der Sakes, die mein Essen begleiten sollten. Ich bat sie, mit einem leichteren Sake zu beginnen und um eine Steigerung von Körper und Qualität im Laufe des Menüs. Einer Bitte, der sie mit ebenso viel Fachkenntnis wie Einfühlungsvermögen nachkommen sollte.

Nach einem Amuse-Bouche des Hauses erhielten wir eine klare Muschelsuppe in typisch japanisch-asketischer Manier. Gefolgt wurde sie von einem kleinen Schiffchen gefüllt mit fünf verschiedenen Vorspeisen. Es trug wunderbare Kleinode wie Tempura Ebi, eine Art Wrap aus Tamago mit Thunfisch, ein Tartar von grünen Bohnen mit Fischrogen, marinierten Oktopus und Sashimi.

Mit einer weiteren Überraschung köstlichen Sakes reichte man uns eine Kreation von Gemüsen mit herrlich zartem und schmackhaftem Fleisch, dessen Herkunft ich meiner Begleitung bis zum vollständigen Verzehr vorenthielt. Trotz der nachfolgenden Aufklärung, dass es sich dabei um Kuhzunge gehandelt hatte, änderte dies nichts an ihrer Begeisterung.

In einer für uns etwas ungewohnten Geschwindigkeit der Speisenfolge, wurde uns anschließend köstlicher Butterfisch und eine interessante Kombination von Gemüsetempura mit Chili-Salz gebracht.

Nachdem man uns nach unserem Wohlbefinden und nach dem noch vorhandenen Platz in unseren Mägen befragt hatte, wurde uns als "Hauptgericht" eine optisch und geschmacklich umwerfende Auswahl an meisterlichen Nigiris und Makis kredenzt, die wir mit ebenso viel Lust wie Mühe verzehrten.

Den krönenden Abschluss bildete eine Dessertvariation bestehend aus luftigem Matcha-Kuchen, einer Crème brûlée mit kuro neri goma (schwarze Sesampaste) und frischem Obst.

Nachdem ich vor mehr als 16 Jahren in Österreichs Hauptstadt die Nippon-Küche kennengelernt habe, reiht sich ein weiteres Must in Wien für Liebhaber von japanischen Restaurants in meine Sammlung ein.

04.06.2014